Wein aus Südafrika: kooperativ mit den Winzern

Zum Thema Nachhaltigkeit legen wir bei der der Weinherstellung den Schwerpunkt auf das Thema "Integrity & Sustainability" (IPW) und bei den Arbeitsbedingungen auf die WIETA-Zertifizierung. Über die Initiative zur WIETA-Zertifizierung. versuchen wir einen positiven Einfluss auf die Bedingungen vor Ort zu erzielen Im positiven können wir heute festhalten, dass bereits 3 der 7 Winzer, namentlich Theuniskraal, Tulbagh Winery und Saronsberg bereits zertifiziert sind. Mit den anderen 4 sind wir in intensiven Gespräch diese Zertifizierung auch durchzuführen und einige haben den Prozess bereits gestartet. Mit wenigen Ausnahmen können wir festhalten, dass die meisten Weine in unserem Sortiment IPW zertifiziert sind.

Die Integrität des südafrikanischen Weins wird durch das Wine of Origin (WO)-System garantiert, das vom Wine and Spirit Board (WSB) verwaltet wird, einem gesetzlichen Vertreter der Weinindustrie. Wenn ein Wein die WO-Anforderungen erfüllt, wird ein graues WO-Siegel auf der Flasche verwendet, um die Vertrauenswürdigkeit aller auf dem Etikett angegebenen Informationen zu Herkunft, Sorte und Jahrgang zu bestätigen. Die Identifikationsnummern auf dem Siegel sind ein Hinweis auf die strenge Kontrolle durch das WSB, von der Pressung der Trauben bis zur Zertifizierung des Endprodukts.

Um sich für die Zertifizierung der Herkunft, der Rebsorten und des Jahrgangs zu qualifizieren, müssen mindestens 100 %, 85 % bzw. 85 % der jeweiligen Ansprüche erfüllt werden. Für die Klassifizierungshierarchie der Herkunft wird in aufsteigender Reihenfolge beginnend von einem einzelnen Weinberg, einem Weingut (Theuniskraal Estate), einem Bezirk (nicht im Distrikt Tulbagh), einem Distrikt (Tulbagh), einer Region (Coastal Region) bis zu einer geografischen Einheit (Western Cape) unterschieden. Der explizite Ausweis als Gutswein setzt voraus, dass der Wein auf dem Weingut abgefüllt wird und ist auf dem Etikett mit „Estate Wine“ gekennzeichnet. Beimischungen anderer Rebsorten und and anderer Jahrgänge müssen nur ausgewiesen werden, sofern diese jeweils 15% betragen.

Der Zertifizierungsprozess lässt sich wie folgt zusammenfassen. 

1. Antrag auf Pressung der Trauben.
2. Stichprobenkontrollen während der Ernte.
3. Umfassende Buchhaltung der erhaltenen Trauben.
4. Routinemäßige Prüfung der Unterlagen.
5. Analytische und sensorische Bewertung.
6. Ausstellung des Siegels und Etikettierung der Flaschen.

Die integrierte Weinproduktion (IPW) wurde in der südafrikanischen Weinindustrie eingeführt, um die Umwelt und die natürlichen Ressourcen zu schonen, sowie eine nachhaltige Weinproduktion sicherzustellen. Die IPW-Richtlinien basieren auf Forschung, Umweltgesetzgebung und anerkannten guten Weinbau- und Kellerpraktiken. Weine, die sowohl die WO-Kriterien als auch den IPW-Anforderungen erfüllen, haben auf der Flasche das grüne „Integrity & Sustainability“ Zertifikat.

Für den landwirtschaftlichen Sektor der Traubenzucht existieren insgesamt 15 Richtlinien, die u.a. die Bereiche Bodenvorbereitung, Ernährung, Bewässerung, Blätterdachmanagement, Wachstumsregulatoren, integrierte Schädlingsbekämpfung und Einsatz von Chemikalien umfassen. Anhand eines Punktesystems wird der Grad der Einhaltung der Richtlinien erfasst. Trauben qualifizieren sich für die IPW, wenn der Betrieb mindestens eine Gesamtbewertung von 65 % erreicht. Alle Herbizide, Pestizide und Fungizide werden nach ihrer Eignung für IPW kodiert und die Spritzprogramme in diesem Punktesystem berücksichtigt.  

Der Produktionsprozess von der Weinherstellung, der Weiterverarbeitung, der Abfüllung bis zum Transport wird ebenso nach einem Punktesystem bewertet, das auf 15 Richtlinien basiert. Die Evaluation umfasst u.a. die Verwaltung der gesetzlichen Schwefeldioxidwerte, Lagerung und Aufzeichnung von Chemikalien, Energieverbrauch und Kohlenstoffemissionen, dem Wein zugesetzte Substanzen sowie das Wassermanagement und die Abfallentsorgung. Für die Herstellung von IPW-Weinen dürfen nur Trauben verwendet werden, die sich für die IPW qualifizieren. Kellereien qualifizieren sich für die IPW, wenn in der gesamten Kellerevaluation mindestens 65 % erreicht werden.

Die Wine and Agricultural Ethical Trade Association (WIETA) ist eine gemeinnützige Organisation in Südafrika, die sich auf ethischen Handel und nachhaltige Praktiken in der Wein- und Landwirtschaft konzentriert. WIETA wurde 2002 gegründet und ist eine Brancheninitiative, die sich für ethischen Handel und sozial verantwortliche Praktiken in der südafrikanischen Wein- und Landwirtschaft einsetzt. Die Organisation arbeitet branchenübergreifend und setzt sich für die Rechte der Arbeitnehmer, Umweltverträglichkeit und die Förderung ethischer Handelspraktiken ein.

Die Vision von WIETA ist es, eine nachhaltige und ethische Wein- und Landwirtschaftsbranche in Südafrika zu fördern. Dabei steht die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, der sozialenStandards und Umweltschutzmaßnahmen im Mittelpunkt. WIETA verfolgt eine umfassende Strategie, um die ethischen Standards in der Branche zu verbessern. Dazu gehören Schulungen, Audits, Zertifizierungen und die Zusammenarbeit mit Interessengruppen, um positive Veränderungen zu bewirken. Die Organisation fördert den Dialog zwischen Arbeitgebern, Arbeitnehmern und anderen Akteuren, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln.

Der WIETA-Code ist ein Rahmenwerk ethischer Grundsätze und Standards, die von den Mitgliedern der Organisation eingehalten werden müssen. Dieser Code umfasst Bereiche wie Arbeitsbedingungen, Löhne, Arbeitnehmerrechte, Umweltschutz und Gesundheitsschutz. Die Einhaltung des WIETA-Codes wird durch Audits und Zertifizierungen sichergestellt. Hier sind jedoch einige allgemeine Punkte, die typischerweise im WIETA-Code abgedeckt sind:

1. Arbeitsbedingungen: Fairer Lohn, Angemessene Arbeitszeiten, Arbeitsplatzsicherheit
2. Arbeitnehmerrechte: Vereinigungsfreiheit, Tarifverhandlungen, Schutz vor Diskriminierung und Belästigung
3. Gesundheit und Sicherheit: Sichere Arbeitsbedingungen, Zugang zu Gesundheitsdiensten
4. Kinder- und Zwangsarbeit: Keine Kinderarbeit, Keine Zwangsarbeit oder Sklaverei
5. Umweltschutz: Nachhaltige Landwirtschaftspraktiken, Ressourcenschonung, Schutz der Artenvielfalt
6. Ethik und Integrität: Ethisches Geschäftsverhalten, Keine Bestechung oder Korruption
7. Transparenz: Offenlegung von Informationen, Zusammenarbeit mit Stakeholdern
8. Soziale Entwicklung: Investition in die Gemeinschaft, Förderung von Bildung und Schulung

Es ist wichtig zu beachten, dass die spezifischen Anforderungen und Details des WIETA-Codes variieren können, und daher ist es ratsam, die aktuellste Version direkt von WIETA zu beziehen.